Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“

Wann

13.11.2020    
19:15

Wo

Villa Leon
Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg, Bayern, 90439, Oberfranken

Veranstaltungstyp

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Vortrag von Richard Dollinger

1880 schrieb Karl Marx: „Die Schrift von Friedrich Engels bildet gewissermaßen eine Einführung in den wissenschaftlichen Sozialismus.“ Am Ende des Textes von Engels kann man lesen: „Die Menschen, endlich Herren ihrer eigenen Art der Vergesellschaftung, werden damit zugleich Herren der Natur, Herren ihrer selbst – frei. Diese weltbefreiende Tat durchzuführen, ist der geschichtliche Beruf des modernen Proletariats. Ihre geschichtlichen Bedingungen, und damit ihrer Natur selbst, zu ergründen und so der zur Aktion berufnen, heute unterdrückten Klasse, die Bedingungen der Natur und ihre eignen Aktionen zum Bewußtsein zu bringen, ist die Aufgabe des theoretischen Ausdrucks der proletarischen Bewegung, des wissenschaftlichen Sozialismus.“ (MEW, Bd. 19. S. 228
Das liest sich 2020 wie aus einer anderen Welt. Verschwunden scheint die unterdrückte Klasse, die zur Aktion berufene proletarische Bewegung. Was sich einst Arbeiterklasse nannte ist heute fragmentiert und individualisiert und die wissenschaftliche Theorie hat sich aufgelöst in eine Unzahl von Theorien, statt Marxismus finden sich Marxismen.
Folgt man der Schrift von Engels, dann ist die Wissenschaft aus der Utopie entstanden. Es darf also die Frage gestellt werden, ob es heute nicht zuvorderst einer neuen Utopie bedarf aus der sich eine Wissenschaft erst wieder entwickeln muss.
Der Vortragende weiß es nicht besser, will aber dennoch dreierlei:
Erstens begründen, warum es sich lohnt in der Hektik und dem Aktivismus der Tagesauseinandersetzung immer wieder auch Marx und Engels im Original zu lesen.
Zweitens: Fragen aufwerfen, deren Beantwortung notwendig scheint, will man in den Tageskämpfen eine Perspektive entwickeln.
Drittens: Entstehen soll ein munteres und aufmunterndes Gespräch über die Perspektiven der Kämpfe unserer Zeit.

Infos: Freidenker